Bildung Bäuerin 2025
Vollzeitkurs 2025 INFORAMA Berner Oberland
«Zwischen Melkstuhl, Haushalt und Klassenzimmer»
Schlussfeier Vollzeitkurs 2025 der bäuerlich-hauswirtschaftlichen Fachschule
Sechzehn strahlende Frauen haben am Dienstag die bäuerlich-hauswirtschaftliche Fachschule am INFORAMA Berner Oberland erfolgreich abgeschlossen. Mit der feierlichen Übergabe der Urkunde ging eine intensive und lehrreiche Ausbildungszeit zu Ende – und für die Absolventinnen beginnt ein neuer Lebensabschnitt mit vielen Möglichkeiten.
In ihrer Abschlussrede würdigte Schulleiterin Zita Thoma das Engagement und den Weg der Absolventinnen. Sie betonte, wie gut gerüstet die Frauen nach diesen fünf Monaten seien: «Sie tragen heute nicht nur eine Urkunde nach Hause – sondern ein Rucksack voller Wissen, Erfahrung und Selbstvertrauen. Sie wissen, wie moderne Landwirtschaft funktioniert, wie ein Haushalt geführt wird, wie man mit Zahlen, Menschen, Ressourcen und Herausforderungen umgeht. Sie sind bestens vorbereitet, um Verantwortung zu übernehmen – sei es auf dem Betrieb, in der Familie oder im beruflichen Umfeld.»
Viel mehr als «chli choche und putze»
Die Ausbildung am INFORAMA Berner Oberland ist so breit wie der bäuerliche Alltag: Die Frauen haben sich in neun Pflicht- und mindestens zwei Wahlmodulen mit Themen wie Ernährung, Agrarpolitik, Sozialversicherung, Fütterung, Ökologie, Kommunikation und Finanzplanung befasst. In der Auseinandersetzung mit der Rolle der Bäuerin in der heutigen Gesellschaft wurde auch reflektiert, diskutiert und neu gedacht.
Viele der Absolventinnen streben die Berufsprüfung Bäuerin mit Fachausweis an – ein Qualifikationsnachweis, der zur Führung eines Betriebs sowie zur Auslösung von Direktzahlungen und Investitionshilfen berechtigt. Andere nutzen die fundierte Ausbildung als persönliche Weiterbildung oder als beruflichen Grundstein für Tätigkeiten in der Betriebshilfe, in der Spitex, auf der Alp, im Hofladen oder in der Gastronomie.
Starke Frauen – starke Betriebe
Die Schulleiterin betonte, wie zentral die Rolle der ausgebildeten Bäuerin heute ist: «Sie managen nicht nur den Haushalt, sondern sind Fachfrauen mit Überblick. Sie vereinen Praxiswissen mit Organisationstalent, sie verbinden Generationen, bringen soziale und wirtschaftliche Kompetenz ein – und halten auf vielen Betrieben sprichwörtlich die Fäden zusammen.»
Die Abschlussklasse war so vielfältig wie das Leben auf dem Land selbst: Die Frauen brachten Berufe und Erfahrungen aus unterschiedlichsten Bereichen mit – von der Medizinischen Praxisassistentin bis zur Restaurationsfachfrau. Was sie vereinte: die Lust am Lernen, der Wille zur Weiterentwicklung und der Mut, neue Wege zu gehen.
Ein runder Abschluss
Nach der feierlichen Urkundenübergabe wurden die Gäste mit einem feinen Dessert überrascht. Die Feier bot Raum für Begegnungen, Rückblicke und viele gute Wünsche. Die Freude war spürbar – und auch etwas Wehmut. Denn obwohl «die Zeit fortgeschritten» sei, wie es im Einladungsspruch hiess, bleiben viele Erinnerungen an eine prägende und wertvolle gemeinsame Zeit.
