Schnitttechniken bei Stauden

Schnitttechniken bei Stauden

Da Stauden mehrjährige Pflanzen sind, ist es wichtig diese auch gut zu pflegen. Nebst dem standortgerechten Pflanzen, ist auch der Schnitt ein wichtiger Faktor. Ein gekonnter Schnitt zum richtigen Zeitpunkt, hält die Stauden gesund und vital.

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Remontierschnitt

Nicht bei allen Stauden kann ein solcher Schnitt durchgeführt werden. Nur bei Stauden die remontieren ist dieser Schnitt möglich. Also bei Stauden, welche nach der Blüte nochmals nachblühen. Diese zweite Blüte ist aber nicht mehr so üppig wie die erste Blüte.

Beim Remontierschnitt wird je nach Pflanze nur das Verblühte, oder sogar die ganze Pflanze bis handbreit über dem Boden abgeschnitten.

Mit dem Schneiden sollte nicht zu lange gewartet werden. Am besten wird bereits dann geschnitten, wenn die ersten Blüten verblüht sind. So steckt die Pflanze keine unnötige Energie in die Samenbildung.

Nach dem Schnitt sollten die Pflanzen gewässert und gedüngt werden.

Stauden welche gut nachblühen:

  • Steppensalbei - kann bis Handbreite über dem Boden abgeschnitten werden
  • Brennende Liebe - Verblühtes ausschneiden
  • Katzenminze - kann bis Handbreite über dem Boden abgeschnitten werden
  • Lavendel - Verblühtes bis zum untersten Blattpaar ausschneiden, dann blüht er nochmals nach
  • Storchenschnabel (nur früh blühende Sorten) - handbreit über dem Boden abschneiden
  • Schleierkraut - nicht zu tief schneiden
  • Ysop - ca. 10 cm über dem Boden abschneiden
  • Rittersporn - ca. 10 cm über dem Boden abschneiden

Nachblütenschnitt

Stauden nach der Blüte handbreit über dem Boden zurück schneiden. Bei dieser Schnittart wird kein zweiter Blütenflor erwartet.

  • Akelei -  Akelei neigt dazu, nach der Blüte rasch an Mehltau zu erkranken. Dagegen hilft der Rückschnitt nach der Blüte ca. 3 cm über dem Boden. Das Laub wird nach dem Schnitt wieder schön und gesund austreiben. Ein positiver Nebeneffekt davon ist, dass man dadurch auch die Versamung bremst, da die Samenstände ebenfalls abgeschnitten werden.
  • Frauenmantel
  • Knäuel - und Glockenblume
  • Kaukasus und Vergissmeinnicht zeigen einen schwachen zweiten Flor

Vorblütenschnitt

Der Vorblütenschnitt ist eine der anspruchsvollsten Schnitttechniken. Dieser wird vorgenommen, um Blütezeiten zu verlängern oder zu verzögern.

Dabei werden die Triebspitzen vor der Bildung der Blütenknospen eingekürzt, was die Blüte um ca. 20 Tage verzögert. Die bessere Verzweigung und die Erhöhung der Standfestigkeit der Staude sind positive Nebeneffekte.

Geeignete Stauden:

  • Sonnenbraut - Ende Juni alle Triebe um 10 - 15 cm einkürzen
  • Phlox (Phlox paniculata) - Ende Mai etwa 10 cm einkürzen
  • Ysop - Ende Juni alle Triebe um 10 cm einkürzen
  • Aster (Aster novi-belgii, A. novae-angliae, A. ericoides) - Ende Juni alle Triebe um 10- 20 cm einkürzen
  • Goldrute

Ausschneiden der Blüten

Verblühtes sollte regelmässig ausgeschnitten werden. Dies regt die Pflanzen an, mehr zu blühen und verhindert bei einigen Pflanzen eine übermässige Selbstaussaat.

  • Rosen - auf das nächste fünfteilige Blatt schneiden
  • Phlox
  • Sonnenbraut
  • Spornblume - der Schnitt verhindert starke Selbstaussaat
  • Schafgarbe
  • Mädchenauge
  • Pfingstrose - der Schnitt verlängert nicht unbedingt die Blütezeit, aber die Pflanze steckt dadurch nicht alle Energie in die Samenbildung, sondern in die restliche Pflanze

Ausschneiden von Samenständen

Das Ausschneiden der Samenstände muss vor der Samenreife erfolgen. So kann eine übermässige Selbstaussaat verhindert werden.

  • Schafgarbe
  • Akelei
  • Sterndolde
  • Kaukasus- Vergissmeinnicht
  • Spornblume
  • Margerite
  • Fingerhut

Winter:

Da die Stauden über den Winter "einziehen", werden die abgestorbenen Pflanzenteile entweder im Herbst oder im frühen Frühjahr zurückgeschnitten.

Im Herbst wird oftmals aus ästhetischen Gründen geschnitten, es sieht dann im Garten etwas ordentlicher aus. Lässt man die abgestorbenen Pflanzenteile über die Wintermonate stehen, bieten diese Überwinterungsplätze für Insekten, Spinnen und andere Tiere. Die Vögel erfreuen sich ebenfalls an den Samenständen.

Bild & Text:  Irina Stalder, INFORAMA Waldhof