Zweitausbildung Landwirtschaft – dein persönlicher Bildungsfinder!

Verkürzte Lehre – Nachholbildung NHBL – Nebenerwerbskurs NEK

Du hast eine Erstausbildung auf dem Niveau SEK II (EFZ, Mittelschule, Maturität, …) und möchtest noch eine landwirtschaftliche Ausbildung absolvieren? Dann bieten sich drei unterschiedliche Bildungswege an, die zum Führen eines Betriebes befähigen und zum Bezug von Direktzahlungen berechtigen.

Nimm dir 15 Minuten Zeit und klicke bei den nachstehenden Fragen die für dich passende Antwort an. Für dich wenig verständliche oder unbedeutende Fragen lass einfach weg. Am Ende der Liste klicke auf «Ergebnis anzeigen». Du bekommst eine Gesamtauswertung deiner Antworten sowie zu jeder Frage eine detaillierte Erklärung. Mit einem Klick auf «Bildungsfinder neu starten» kann der Bildungsfinder bei Bedarf mehrmals durchgearbeitet werden.

Weitere Informationen zu den drei Bildungsgängen sind hier: Verkürzten Lehre, Nachholbildung und Nebenerwerbskurs

Für die Dauer der Ausbildung ist mir wichtig/angenehm ...

gar nicht
wenig
etwas
ziemlich
sehr zutreffend

… möglichst viel praktisch auf einem Lehrbetrieb zu arbeiten.

Erklärung

Während der Verkürzten Lehre arbeitest du zwei Jahre ausser an den Schultagen auf einem anerkannten Lehrbetrieb. Während der Nachholbildung arbeitest du (nur) sieben Tage pro Jahr auf einem anerkannten Lehrbetrieb. Während dem Nebenerwerbskurs ist keine Arbeit auf einem anerkannten Lehrbetrieb gefordert.

… auch auf dem Heimbetrieb (Eltern, Partner/in, …) arbeiten zu können.

Erklärung

Während der verkürzten Lehre arbeitest und lebst du ausser an den Schul- und Freitagen auf dem Lehrbetrieb. Während der Nachholbildung kannst du einen grossen Teil der geforderten landw. Praxis auf dem Heimbetrieb absolvieren. Während bzw. vor dem Nebenerwerbskurs kannst du den ganzen oder einen grossen Teil der geforderten landw. Praxis auf dem Heimbetrieb absolvieren.

… mind. teilweise in der Familie des Lehrbetriebes integriert zu sein.

Erklärung

Währen der verkürzten Lehre arbeitest und lebst du ausser an den Schul- und Freitagen auf dem Lehrbetrieb; du schläfst und isst auch dort. Bei den beiden anderen Bildungsangeboten ist der Familienanschluss zum Lehrbetrieb eher die Ausnahme.

… teilweise auch meine nicht landw. Ausbildung ausüben zu können.

Erklärung

Während der verkürzten Lehre hast du keine Zeit, dich um ausserlandwirtschaftliche Arbeit zu kümmern. Während der Nachholbildung darfst du maximal 65% ausserlandwirtschaftlich angestellt sein. Für den Nebenerwerbskurs existiert nur die Vorgabe, dass zwischen 18-jährig und der Schlussprüfung 1 Jahr landw. Praxis geleistet werden muss ... alles Übrige ist frei.

… den Titel bzw. die Berechtigung zum Bezug von Direktzahlungen mögl. rasch zu haben.

Erklärung

Den Nebenerwerbskurs kannst du im besten Fall innerhalb von einem guten Jahr absolvieren; im Kalenderjahr, in dem die Schlussprüfung absolviert wird, musst du mindestens das 28. Lebensjahr erreichen. Die verkürzte Lehre dauert zwei Jahre; es gibt kein Mindestalter und keine geforderte vorgängige Praxis. Die Nachholbildung dauert drei Jahre; vorgängig musst du ein Jahr landw. Praxis haben.

… neben dem Lehrlingslohn ein angemessenes Teilzeiteinkommen zu haben.

Erklärung

Während der verkürzten Lehre hast du keine Zeit für eine andere bezahlte Arbeit. Während der Nachholbildung darfst du maximal 65% ausserlandwirtschaftlich angestellt sein, womit du ein gutes Teilzeiteinkommen erzielen kannst. Während dem Nebenerwerbskurs steht dir die Zeit ausserhalb dem einen Schultag pro Woche zur freien Verfügung; einzig existiert die Vorgabe, dass du zwischen 18-jährig und der Schlussprüfung ein Jahr landw. Praxis haben musst.

… mehrheitlich mit Kolleginnen/Kollegen die Bildung zu absolvieren, die voll auf die Landwirtschaft setzen.

Erklärung

Wie es der Name sagt, triffst du im Nebenerwerbskurs auf viele Kolleginnen und Kollegen, die die Ausbildung zum Führen eines Betriebes neben einer ausserlandwirtschaftlichen Tätigkeit machen. Zumindest in den Bergregionen geht aber nach allen Ausbildungen fast jede betriebsleitende Person auch noch einer mindest minimalen ausserlandw. Tätigkeit nach.

… teilzeitlich für meine Familie/meinen Partner/meine Partnerin zuhause verfügbar zu sein.

Erklärung

Während der verkürzten Lehre hast du nur an den Frei- undn Ferientagen Zeit für längere private Kontakte. Während der Nachholbildung schreibt dir niemand vor, dass du neben den 50% landw. Tätigkeit und Unterricht einer weiteren bezahlten Tätigkeit nachgehen musst - so kann Zeit für Partnerschaft und Familie bleiben. Für den Nebenerwerbskurs existiert nur die Vorgabe, dass zwischen 18-jährig und der Schlussprüfung 1 Jahr landw. Praxis geleistet werden muss ... alles Übrige ist frei.

… nicht schon vorgängig praktische Erfahrung in der Landwirtschaft aufweisen zu müssen.

Erklärung

Für den Eintritt in die verkürzte Lehre (total 2 Jahre), brauchst du keine praktische Erfahrung in der Landwirtschaft. Für den Eintritt in die Nachholbildung brauchst du ein Jahr Erfahrung; zudem musst du vor Beginn der Ausbildung 22-jährig sein. An der Schlussprüfung des Nebenerwerbskurses brauchst du ein Jahr praktische Erfahrung in der Landwirtschaft; zudem musst du im Kalenderjahr, in dem die Schlussprüfung absolviert wird, mind. das 28. Lebensjahr erreichen.

… mit Kolleginnen/Kollegen die Ausbildung zu absolvieren, die vielfältige Lebenserfahrung haben.

Erklärung

In der verkürzten Lehre triffst du auf Kolleginnen/Kollegen, die meist im Alter von 19- bis 24-jährig sind; sie haben eine Erstlehre ausserhalb der Landwirtschaft hinter sich. In der Nachholbildung sind deine Kolleginnen/Kollegen mehrheitlich zwischen 22- und 30-jährig; sie alle haben eine Erstausbildung hinter sich und in der Regel Berufserfahrung in- und ausserhalb der Landwirtschaft. Im Nebenerwerbskurs triffst du auf Kolleginnen/Kollegen, die in der Regel zwischen 27- und 40-jährig sind; alle haben eine Erstausbildung hinter sich und bereits recht viele Jahre Berufs- und Lebenserfahrung.

… während der Ausbildung Zeit zu haben, fachliche Themen zu vertiefen.

Erklärung

In der verkürzten Lehre und in der Nachholbildung steht dir fürs Lernen auf dem Betrieb und in der Schule recht viel Zeit zur Verfügung; es können auch Wahlfächer besucht werden. Der Nebenerwerbskurs ist eine vergleichbar kurze Ausbildung, bei der die Inhalte auf das Wesentliche reduziert sind und/oder die Breite der Ausbildung eingeschränkt ist; jedoch hast du die Möglichkeit, punktuell Wahlkurse zu besuchen.

… diese so früh wie möglich, jedoch sicher vor dem 28. Altersjahr abschliessen zu können.

Erklärung

Bei der verkürzten Lehre gibt es für dich kein minimales Eintrittsalter und die Berufsbildung ist mit zwei Jahren eher kurz; du musst jedoch bereits einen Abschluss auf dem Niveau SEK II aufweisen können. Für den Eintritt in die Nachholbildung musst du 22-jährig sein; hinzu kommen drei Ausbildungsjahre, so dass die Nachholbildung nicht vor dem 25. Altersjahr abgeschlossen werden kann. Um im Nebenerwerbskurs an die Schlussprüfung antreten zu können, musst du mindestens 28-jährig sein.

… dass diese möglichst wenig kostet.

Erklärung

Obwohl der Nebenerwerbskurs zum Bezug von Direktzahlungen berechtigt, ist er keine keine Berufsausbildung und es fallen deshalb Kosten von total ca. Fr. 6'500.- (ohne Verpflegung) an. Die beiden Berufsbildungen verkürzte Lehre und Nachholbildung sind grundsätzlich kostenlos, wobei total ca. Fr. 2'500.- für Unterrichtsmaterialien, Exkursionen usw. anfallen (ohne Verpflegung).

Nach der Ausbildung ist mir wichtig …

gar nicht
wenig
etwas
ziemlich
sehr zutreffend

… viel praktisch Gelerntes auf dem Landwirtschaftsbetrieb anzuwenden.

Erklärung

Der Nebenerwerbskurs begnügt sich mit einem Jahr praktische Erfahrung auf irgend einem landw. Betrieb; die Lernfortschritte im praktischen Bereich hängen also sehr stark von dir selbst und vom gewählten landw. Betrieb ab. In der verkürzten Lehre und in der Nachholbildung hat die praktische Bildung ein ein sehr hohes Gewicht; zudem findet sie bei der verkürzten Lehre ganz und bei der Nachholbildung teilweise auf anerkannten Lehrbetrieben statt.

… viel im Unterricht Gelerntes auf dem Landwirtschaftsbetrieb anzuwenden.

Erklärung

Der Unterricht im Schulzimmer wird in allen Ausbildungsgängen möglichst praxisnah gestaltet, so dass immer ein hoher Anteil wichtig für das Bewirtschaften eines Betriebes ist. Die Anzahl Lektionen ist im Nebenerwerbskurs jedoch bedeutend kleiner als in den beiden anderen Berufsbildungsgängen.

… Landwirtschaftliche Liegenschaften kaufen zu können.

Erklärung

Entscheidend ist, dass du das Land/die landw. Liegenschaft nach dem Kauf selber bewirtschaftest. Alle drei Ausbildungen helfen gleichermassen, um dies glaubhaft darlegen zu können.

… bei Bewerbungen für Betriebe oder Pachtland einen Leistungsausweis vorweisen zu können.

Erklärung

Pachten können grundsätzlich alle, unabhängig von irgendwelchen Ausbildungen. Jedoch werden die Landbesitzer bei mehreren Bewerbern neben vielen anderen wichtigen Kriterien möglicherweise auch die Ausbildung der Bewerbenden berücksichtigen. Und hier haben die beiden Berufsbildungen mit einem Abschluss auf dem Niveau EFZ (verkürzte Lehre, Nachholbildung) die Nase vorne.

… für die Bewirtschaftung eines landw. Betriebes die Direktzahlungsberechtigung zu haben.

Erklärung

Alle Bildungen sind aktuell zum Bezug von Direktzahlungen berechtigt. Es ist denkbar, dass die nächste Umgestaltung der Agrarpolitik (Anwendung ab ca. 2025 erwartet) dem Nebenerwerbskurs generell oder für bestimmte Gebiete (z. B. Talzonen) die Berechtigung für Direktzahlungen abspricht. Bis anhin hat jedoch eine Besitzstandswahrung gegolten (d.h., dass wer einmal oder mehrmals Direktzahlungen bezogen hat, die Berechtigung behält). Wer gar nicht an Direktzahlungen interessiert ist, sollte auch unseren Kurs "Landwirtschaft begreifen" als Option anschauen.

… ein breites Wissen im Bereich Landwirtschaft anwenden zu können.

Erklärung

Alle Bildungen bieten in der Basis eine gewisse Breite (Pflanzenbau, Tierhaltung, Mechanisierung, Betriebswirtschaft, …) an. Durch die längere Dauer der beiden Berufsbildungen und durch die Möglichkeit, in der verkürzten Lehre auf zwei unterschiedlichen Lehrbetrieben tätig zu sein, bekommst du dort ganz automatisch ein breites Fundament. In allen Ausbildungen können Wahlfächer bzw. Wahlkurse belegt werden.

… einen eigenen oder gepachteten Betrieb führen zu können (tägl. Arbeiten und Büro).

Erklärung

Alle Bildungen haben zum Ziel, die Lernenden so vorzubereiten, dass sie einen eigenen Betrieb führen können. Beim Nebenerwerbskurs ist die praktische Bildung für die alltäglichen Arbeiten aber weniger im Kurs obligatorisch integriert; die praktische Bildung im Nebenerwerbskurs hängt also stark von der Eigeninitiative und vom gewählten landw. Betrieb ab. Wer gar nicht am Führen eines Landwirtschaftsbetriebes interessiert ist, sollte auch unseren Kurs «Landwirtschaft begreifen» als Option anschauen.

… die Möglichkeit zu haben, weitere landw. Ausbildungen anzuschliessen (BLS oder HF).

Erklärung

Die weiterführenden Berufsbildungen wie Betriebsleiterschule, Agritechniker/in HF bzw. Agrokaufmann/-kauffrau HF und die Fachhochschulen im Bereich Landwirtschaft bauen in der Regel auf einem abgeschlossenen EFZ aus dem Berufsfeld Landwirtschaft auf. Als Fachhörer können Abgänger des Nebenerwerbskurses in der Regel aber auch Module der Betriebsleiterschule besuchen. Die Weiterbildung steht allen Personen offen.

… auf dem selber bewirtschafteten Betrieb Lehrnende auszubilden.

Erklärung

Lernende ausbilden kann, wer den landwirtschaftlichen Betriebsleiter/die landwirtschaftliche Betriebsleiterin (1. Stufe BLS mit Berufsprüfung), die Bildung Agrotechniker/in bzw. Agrokaufmann/-kauffrau HF oder eine landw. Fachhochschule erfolgreich absolviert hat. Diese weiterführenden Berufsbildungen bauen in der Regel auf einem abgeschlossenen EFZ aus dem Berufsfeld Landwirtschaft auf. Zusätzlich barucht es einen Einführungskurs für Berufsbildner/innen, die Anerkennung des Betriebes bezüglich Unfallverhütung (AgriTop) sowie ein genehmigtes Gesuch um Anerkennung als Ausbildungsbetrieb.

… einen grossen und/oder tierintensiven Betrieb zu führen.

Erklärung

Mit der verkürzten Lehre und der Nachholbildung wird ein EFZ im Berufsfeld Landwirtschaft erreicht. Diese beiden Berufsbildungen garantieren breites und solides Grundwissen/-können, um grosse/tierintensive Betriebe zu führen. Der Nebenerwerbskurs schliesst dies nicht aus, eignet sich aber eher für kleinere Betriebe, die im Nebenerwerb geführt werden.

… einen anerkannten Berufsabschluss zu besitzen.

Erklärung

Der Nebenerwerbskurs ist ein Kurs und keine Berufsausbildung; der erfolgreiche Abschluss des Nebenerwerbskurses berechtigt aufgrund der aktuellen Regelungen der Agrarpolitik zum Bezug von Direktzahlungen. Verkürzte Lehre und Nachholbildung führen beide zum Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Landwirt/Landwirtin; das ist ein anerkannter Berufsabschluss auf dem Niveau SEKII.

… einen kleinen (aber feinen) Betrieb ohne Direktzahlungen zu bewirtschaften.

Erklärung

In jeder der Ausbildungen gibt es einen guten Anteil an produktionstechnischen Fächern. Für die Führung eines Hobbybetriebes ohne Direktzahlungen gibt es keine Auflagen bezüglich Ausbildung*. Für künftige Betriebsleiter/innen von Hobbybetrieben empfehlen wir, unser vielseitiges Weiterbildungsprogramm und insbesondere den Kurs "Landwirtschaft begreifen" als Ausbildungsvariante zu prüfen.

* Für die Haltung von Nutztieren muss unter Umständen ein Sachkundenachweis erbracht werden.

… weiterhin einen Teil des Einkommens ausserlandwirtschaftlich zu erzielen.

Erklärung

Der Nebenerwerbskurs eignet sich für Nebenerwerbsbetriebe, deren Bewirtschafter/innen einen grösseren bis hohen Anteil des Einkommens ausserlandwirtschaftlich generieren wollen. Selbstverständlich steht es auch den Absolvierenden der beiden Berufsbildungen offen, ausserlandwirtschaftlich zu arbeiten.

… meinen Lebensunterhalt möglichst ganz im Bereich Landwirtschaft zu verdienen.

Erklärung

Aufgrund der hohen und vielseitigen Anforderungen an eine Betriebsleitende Person im heutigen Umfeld empfehlen wir für Betriebsleitende mit mittleren und hohen Einkommensanteilen aus der Landwirtschaft eine landw. Berufsbildung wie die verkürzte Lehre oder die Nachholbildung. Der Nebenerwerbskurs eignet sich besonders für kleinere Betriebe, die im Nebenerwerb geführt werden.