Zuckerhut, Cicorino & Co

Langsam neigt sich das Gartenjahr dem Ende zu, und mit ihm nimmt auch die Palette der Blattsalate ab. Im Garten stehen noch die letzten Endivien, Zuckerhut, Cicorino rosso, Castelfranco und im Keller lagern die Wurzeln von Brüsseler. Die bitteren Salate sind nicht jedermanns Sache. Aber was hat es damit auf sich?

Alle diese Salate gehören in die Familie der Zichoriengewächse und eignen sich im Garten sehr gut als Nachkultur. (Ausnahme: Brüsseler). Beheimatet sind sie im Mittelmeergebiet.

Endivien ist eine sehr alte Pflanze. Er war schon bei den Ägyptern und Griechen eine gern gegessene Salatpflanze. Der Endivien hat eine anregende Wirkung und weist einen hohen Gehalt von Mineralstoffen und Vitaminen auf. Der leicht bitterliche Geschmack unterscheidet ihn vom Kopfsalat. Frisée ist sein weniger bekannter Bruder. Dieser erträgt im Gegensatz zum Endivien keinen Frost. In Frankreich wird er mit Speckwürfeli gedämpft.

Zuckerhut ist ein wertvoller und ausgiebiger Salat, der seinen Namen seinem Aussehen verdankt. In schmale Streifen geschnittene Blätter werden als Salat zubereitet. Oft wird der Salat mit Früchten «aufgepeppt». Zuckerhut kann man auch kochen und gratinieren. Der leicht bittere Geschmack mildert sich durch zunehmende Reife und in lauwarmen Wasser. Zu früh gesät, neigt er zum «aufschiessen». Er erträgt auch etwas Frost. Somit können wir ihn gut auf dem Beet lassen. Dies bedingt eine regelmässige Kontrolle auf Mäuse. Er kann aber auch in Zeitung eingewickelt im Keller gelagert werden.

Giulio, Leonardo, Raffaello, alles wohlklingende Sortennamen von Cicorino rosso. Bei diesen gibt es Sorten die eine Blattrosette bilden, und solche, die einen geschlossenen Kopf machen. Die Sortennamen deuten auf die Herkunft dieser Salat-Art hin. Die typische rote Färbung entwickelt die Pflanze bei tieferen Temperaturen. Bei uns wird er als Farbtupfer beim Salat dazu gemischt. In seinem Herkunftsland isst man ihn auch gekocht. Dabei verliert er sein attraktives Rot. Auch dieser Salat ist bedingt winterhart.

Zu guter Letzt haben wir noch den Brüsseler, der gut in die Winterzeit passt. Auch er hat den bitteren Geschmack. Er ist mit der Wegwarte verwandt und früher dienten die Wurzeln als Kaffeeersatz. Heute zählt der Chicorée oder Brüsseler mit zu den beliebtesten Gemüsearten in Westeuropa. Im Gegensatz zu den obengenannten Salaten, ist er im Norden bekannter und der Anbau in Belgien, Holland, Frankreich und auch in der Schweiz verbreiteter.

Apropos Bitterstoffe; diese regen das Verdauungssystem an, regulieren den Appetit und unterstützen zum Beispiel die Leberfunktion. Zudem wirken Bitterstoffe entzündungshemmend und säureregulierend und sie zügeln den Appetit auf Süsses.

Quelle: 100 Gemüse LmZ


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Bild und Text: Esther Pensa INFORAMA Waldhof