Das Auge isst mit....

Farbenfrohe Kulinarik

Man kennt es von Kinderaugen: Gemüse, das auf dem Teller in Form von Gesichter oder Tieren Gestalt annimmt und farbenfroh serviert wird, wird ohne Murren verschlungen. Auch überladene Teller, unifarbene Gerichte oder lieblos hingepflastertes Essen sind nicht sonderlich förderlich für den Appetit.

Das Aussehen des Essens beeinflusst entscheidend mit, ob uns etwas schmeckt oder ob wir Lust haben, es zu essen. Ein Gericht schmeckt uns besser, wenn es ansprechend aussieht.

Sogar bei der Entscheidung, was wir essen möchten, lassen wir uns stark von unserem Sehsinn beeinflussen. Es wurde eine Studie durchgeführt, um diese Aussage zu untermalen: Man hat das Entscheidungsverhalten von Kantinegängerinnen und –gängern unter die Lupe genommen.

Die Teilnehmenden sollten ihr Essen an einem Bildschirm auswählen, der ihnen unterschiedliche Informationen zu den Gerichten gab. Neben einem Bild des angerichteten Tellers sahen die Teilnehmenden den Namen, den Preis, die Herkunft und die Inhaltsstoffe. Drei Viertel der Probanden entschieden sich in erster Linie aufgrund des Bildes und des Preises für ein Gericht, die übrigen Kriterien spielten bei der Entscheidung eine untergeordnete Rolle.

Farben sind sehr massgebend: Inwieweit der Sehsinn einen direkten Einfluss auf den Geschmacksinn hat, zeigen Experimente mit eingefärbten Lebensmitteln: Färbt man einen Apfelsaft einmal rot und einmal grün ein, sind die Probanden sicher, Johannisbeersaft und Kiwisaft getrunken zu haben - obwohl die Farbstoffe keinerlei Einfluss auf den Geschmack haben.

Gleiches wurde bei einem Test mit rot gefärbtem Naturjoghurt festgestellt: Auch hier „erschmeckten“ die Versuchspersonen den Joghurt mit Erdbeergeschmack. Wissenschaftler gehen davon aus, dass unsere Geschmacksnerven durch unsere optische Erfahrung mit Lebensmitteln beeinflusst werden. Wenn unser Sehsinn also ein Produkt als Erdbeerjoghurt identifiziert, weil es entsprechend aussieht, übernehmen die Geschmacksnerven oft diese Einschätzung und Zuordnung.

Ein schöner, stilvoll angerichteter Teller ist nicht zuletzt auch eine Hommage an die eigene Kochkunst und Wertschätzung für die Mitesser am Tisch.

Mit ein bisschen Übung können kreative Ideen spielend umgesetzt werden. Dazu empfehlen wir Ihnen folgenden Buchtipp: «Der perfekte Teller» von Anne Noack – ein inspirierender, farbenfroher Fundus an kulinarischer Anrichtekunst.

Einige dekorative Ideen, die einfach umzusetzen sind und viel Freude bereiten, finden Sie im Anhang.

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Ausprobieren der schier unerschöpflichen Möglichkeiten von Farben und Formen.


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Bild und Text: Pia Amstutz - Gräder INFORAMA Rütti