«Ohne Fleiss kein Preis» Pflegearbeiten im Garten

«Ohne Fleiss kein Preis» Pflegearbeiten im Garten

Der Garten ist «gefüllt» und wir schauen wie das Gesäte und Gepflanzte gedeiht. Nach diesem holprigen Frühling hoffen wir doch, dass es von jetzt an einfacher weitergeht. Nun beginnt die eigentliche Arbeit, nach dem Motto «ohne Fleiss kein Preis». Es stehen diverse Pflegearbeiten an: Giessen, Jäten, Lockern, Erdünnern, Mulchen

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Giessen

Giessen ist eine der schwierigsten Pflegearbeiten. Wir achten darauf, dass die Wassermenge dem Wasserbedarf der Pflanze angepasst ist. Das heisst, der frisch gekeimte Samen braucht viel weniger Wasser als die Tomatenpflanze, die einen vollen Fruchtbehang hat. Wenn wir giessen, geben wir der Pflanze gut Wasser, danach lassen wir sie abtrocknen. Oft ist es in den tieferen Bodenschichten noch feucht, nun zwingen wir die Pflanzen Wurzeln zu bilden.

Lockern & Jäten

Angesäte und bepflanzte Gemüsebeete müssen während der Vegetationszeit ein- bis mehrere Male oberflächlich gelockert werden. Somit fördern wir den Luftaustausch im Boden. Kohlendioxid kann entweichen und Sauerstoff eindringen. Dies ist für die Bodentätigkeit und die Bodenlebewesen wichtig. Regelmässiges Lockern verhindert die Verunkrautung und eine allzu starke Wasserverdunstung. Bei feinen Aussaaten, wie Karotten oder auch bei Spinat achten wir darauf, dass das Unkraut keine Konkurrenz zur Kulturpflanze wird. Fürs Lockern verwenden wir am liebsten den Schaber (Blatthacke. Mit ihm können wir die oberste Schicht (3-5 cm) gut bearbeiten. Es gilt der Grundsatz, dreimal lockern ersetzt einmal giessen.

Erdünnern

Bei zu dicht stehenden Direktsaaten, wie zum Beispiel bei Rüebli, Brüsseler oder auch Randen müssen wir Erdünnern. Damit diese Arbeit gut gelingt, sollte der Boden feucht sein. Wenn die Pflanzen etwa 5 cm gross sind, können wir sie auf Endabstand vereinzeln, je nach Gemüseart kann das zwischen 5 cm und 20 cm sein. Bei Rüebli beträgt der Abstand etwa „2 Finger breit“.

Und vor lauter Pflegen das Ernten nicht vergessen.

Mulchen

Mulchen ist eine arbeitssparende Massnahme zur Bodenpflege. Dabei wird die Bodenoberfläche nach dem Lockern und Jäten mit organischem Material fein abgedeckt. Dies machen wir meistens mit angetrocknetem Rasenschnitt. Somit trocknet der Boden weniger schnell aus und die Bodenlebewesen werden mit frischer Nahrung versorgt. Auch wird das Auflaufen von Unkraut mit dieser einfachen Pflegemassnahme unterdrückt. Wir legen nur eine dünne Rasenschicht auf, damit wir den Schnecken keinen guten Unterschlupf bieten.

Ausbrechen

Eine Arbeit die wir nur bei Tomaten ausführen. Da wir nur eine Schnur pro Pflanze anbinden, ziehen wir diese auch nur eintriebig. Ein Hauptrieb lassen wir stehen, alle anderen Triebe die aus den Blattachseln kommen, entfernen wir. Anfangs August entfernen wir dann auch noch die Hauptknospe so, dass die Energie in die Früchte fliesst und diese gut mit dem Sonnenlicht ausreifen. Nach und nach werden auch die unteren Blätter entfernt, die Früchte reifen so schön aus und bilden ein gutes Aroma.

Tipp: Sobald wir bei Blumenkohl die weisse Blüte sehen, bedecken wir diese mit einem Blatt. So kann die Blüte ausreifen und bleibt durch das Schattieren weiss.

Nun wünsche ich Ihnen einen guten Sommer mit viel Ernte-Erfolg

Bild & Text:  Esther Pensa, INFORAMA Waldhof